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Andacht zu 1 Jh 3,16-18 (Auszug aus der Epistel vom 2. So. n. Trin.)

 

Daran haben wir die Liebe erkannt, daß er sein Leben für uns gelassen hat; und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen. Wenn aber jemand dieser Welt Güter hat und sieht seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibt dann die Liebe Gottes in ihm? Meine Kinder, laßt uns nicht lieben mit Worten oder mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.

 

In den Büchern der Weltliteratur, heutzutage auch in den modernen Medien des Films usw. wird viel über die Frage geredet: Wo gibt es die wahre Liebe? Viele suchen sie ausschließlich in der Beziehung zwischen Mann und Frau. Nicht selten wird dann auch ein Verhältnis außerhalb der Ehe als mustergültig bzw. als Wunschbild dargestellt. Andere wieder denken an das Verhältnis der Mutter zu ihren Kindern. Wieder andere erheben irgendeine Männerfreundschaft über alles andere. Und schließlich gibt es noch die Schwarzmaler. Sie sagen, die wahre Liebe sei sowieso nur eine Wunschvorstellung, die man nirgendwo in der Wirklichkeit antreffe.

Welcher Antwort sollen wir nun beipflichten? Die Bibel zeigt es uns, freilich ohne eine der vorigen Möglichkeiten zu bestätigen. Vielmehr rät sie uns schlicht: Schau auf Jesus Christus. Da siehst du, was wahre Liebe ist.

Wie aber kann die Schrift so etwas behaupten? Eine einzelne Person in dieser Sache derart über alles andere zu stellen - das müßte doch irgendwie veranschaulicht, irgendwie bewiesen werden! In der Tat verlangt man einen solchen Nachweis wohl zurecht. Aber die Bibel ist darum nicht verlegen. Sondern wir können z.B. in unserem Abschnitt lesen: „Daran haben wir die Liebe erkannt, daß er sein Leben für uns gelassen hat.” Das denkbar größtmögliche Opfer hat Christus für uns erbracht. Wer wollte also noch länger an seiner Liebe zu uns zweifeln? Sie ist sichtbar, unbestreitbar, Tatsache.

Was für glückliche, ja selige Menschen sind wir aber damit! Wir haben einen, der uns aufrichtig liebt; einen, der nachweislich uns über sich selber und sein Wohl stellt.

Bleibt nur noch zu fragen: Wie reagieren wir darauf? Läßt uns diese Liebe kalt? Wollen wir sie gleichgültig zurückweisen?

Das sollte man sich gut überlegen, bevor man es tut. Denn darüber müssen wir uns im klaren sein: Woanders finden wir so eine Liebe nicht wieder, wie sie uns Jesus Christus entgegengebracht hat.

Gehen wir nun aber einmal davon aus, wovon man innerhalb einer christlichen Gemeinde wohl ausgehen kann: Daß wir Christus nicht von uns weisen sondern vielmehr seine Liebe erwidern möchten. Wie wir sich das zeigen? Christi Liebe ist ja durch entsprechendes Handeln sichtbar geworden. Auf welche Weise kann unsere Liebe zu ihm sichtbar werden?

Auch dazu gibt unser Text eine klare Antwort. Christliche Liebe besteht nicht darin, viele schöne Worte zu machen. Sondern sie beweist sich durch entsprechendes Handeln. Was für ein Handeln aber ist das? In unserem alltäglichen Leben werden wir viele Gelegenheiten und genauso viele Beispiele für christliche Liebe finden. Aus unserem Text wollen wir uns aber vor allem an diese zwei Dinge erinnern lassen: Die weltlichen Güter mit anderen, gerade mit Glaubensgeschwistern zu teilen. Und wo es die Situation erfordert, selbst unsere Gesundheit, ja unser Leben für den anderen aufopfern.

Zu schwer, sagst du? Laß die Liebe Christi in dein Herz und bedenke dann: Auf die genannte Weise kannst du sie am besten erwidern.  

                                                                                                              Amen.